Die Strecke von Camp Mopoti 1 bis Camp Mabuasehube 2 war noch schlechter als die gestrige Strecke. Wir fuhren mit etwas Verzögerung los, weil Gudrun sich an einem dicken Ast den Kopf gestoßen hatte und erst mal von Ronald verarztet werden musste.
Die 100km wieder über eine sehr schwierige Sand Waschbrettpiste dauerten rund 3 ½ Stunden. An der Mpayathutlwa Pan (Salzpfanne) gibt es das einzige Wasserloch im östlichen Park, so dass wir da auch einige Tiere selbst über Mittag gesehen haben. Auf dem Campground angekommen, kam unser Nachbar von der nächste Feuerstelle, die etwa 100m entfernt ist, rüber und bat uns, für ein anderes Pärchen zwei 20 Liter Kanister mit Diesel aufzubewahren, was wir natürlich gerne gemacht haben. Die schwedischen Touristen kamen dann auch wenig später an und holten die Kanister dankend ab. Die beiden hatten ihr eigenes Auto dabei, was sie über Bremerhaven im Container nach Durban verschifft hatten, Kosten etwa 3.500 Euro.
Nach einer obligatorischen Mittags-Instantsuppe (Geschmacksrichtung Durbancurry) und einigen Diskussionen, entschieden wir uns gegen 13.30h doch den Park zu verlassen und in Richtung Jwaneng zu fahren. Sowohl der Ranger am Parkausgang und der Guide, den wir gefragt hatten, meinten, dass wir das vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würden. Eine Fehleinschätzung. Die Cutline zur A20 war auf den über 120 km langen kerzengerade Sandpiste nur mit maximal 50 km/h zu befahren, das Aufpumpen der Reifen vor der Teerstraße dauerte auch noch mal eine Viertelstunde und wir hatten nicht bedacht, dass wir über 200 km östlicher waren als am Vortag und die Sonne da früher untergeht. Den angepeilten Campground auf der Strecke gab es nicht, so dass wir gezwungen waren, bis zum Ort Jwaneng durchfahren, die letzte Stunde davon im Dunkeln. Ronald war voll konzentriert, aber die Scheinwerfer unseres Wagens waren nicht gut eingestellt, so dass wir wohl die entgegenkommenden Autos geblendet haben, was die dazu bewegte, uns anzuleuchten. Die LKW haben riesige Zusatzscheinwerfer, wir wurden echt durchleuchtet, das war kritisch. Rechts und links der Straße liefen, wie sehr oft in Botswana, Rinder, Esel, Pferde und Ziegen herum, die erst im letzten Moment zu sehen waren. Zudem knallten Millionen Insekten vor unsere Windschutzscheibe, so dass die Sicht immer schlechter wurde. Botswana bei Dunkelheit ist ein no go. Nach insgesamt 9,5 Stunden Fahrtzeit an diesem Tag kamen wir völlig erschöpft an und nahmen uns die erst beste Unterkunft, eine „Lodge“. Immerhin, die Betten und das Zimmer waren sauber. Im „Restaurant“ bestellten wir uns ein Rinderfilet und ein Hähnchen mit Pommes. Wir warteten über einer Stunde („Wir waren beim Supermarkt, aber es gab keine Pommes – sorry“). Das „Filet“ war anscheinend auch so lange auf dem Feuer gewesen, es war nicht mal zu schneiden, so fest und zäh war das Fleisch. Das Hühnchen war ok. So war der ganze Tag total schrecklich, aber das kommt eben auch mal vor. Völlig fertig fielen wir, immerhin frisch geduscht, ins Bett.
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