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Besuch bei den Buschleuten 

Ronald

Die San sind echte Überlebenskünstler in dieser Buschlandschaft, die in der Trockenheit eher eine Buschwüste ist. Die Menschen sind „zwangs-dominisziert" worden und dürfen nicht mehr jagen und umherziehen. Das Fiume Bush Camp, wo wir die letzten zwei Tage verbracht haben, liegt auf einer mehrere Hektar großen Farm, die einem jungen deutschstämmigen Farmer gehört. Er unterstützt die San, die jetzt hier leben, mit ein wenig Arbeit -aber nicht zu viel- und der Möglichkeit, den Besuchern ihre Kultur näher zu bringen. Wir sind mit einem älteren Buschmann, der die alte Lebensweise noch kennengelernt hat, und einem jungen Übersetzer mehrere Stunden durch den Busch gelaufen. Fast zu jedem Busch und Baum hatte er etwas zu sagen. Da er der auch der Medizinmann der Gruppe, bestehend aus 14 Erwachsenen und 18 Kindern ist, könnten wir jetzt alle Beschwerden von Afterjucken bis Herzbeschwerden mit jeweils einem Sud aus gekochten Wurzeln und Beeren behandeln. Wichtig sind ihm auch die geburtshilflichen Unterstützungen, wie z.B. einem Wurzel- und Blättersaft für die werdende Mutter, mit dem sich das Baby im Bauch „in einer Minute" dreht. Mit dem kleinen Bogen und den kurzen Pfeilen, die die Männer aus Zweigen herstellen, sollen sie auch Giraffen töten können. Die kleinen Pfeile sind vergiftet mit einem aus den Blättern gekochten Sud eines unscheinbaren Strauches. Sie fliegen erstaunliche 30 Meter, sie brauchen wegen des Giftes nur durch das Fell dringen, es reicht ein Schuss in einem hohen Bogen an die richtige Stelle. Die angeschossenen Tiere sollen relativ schnell verenden. Die Eintrittsstelle wird herausgeschnitten und man lässt das Tier an der Stelle ausbluten. Das Fleisch wird dann an einem Baum in der Sonne gedörrt. Das ist aber nur in der Trockenperiode möglich. Die Buschleute haben auch keine längeren und stärkeren Bögen entwickelt, da damit ein Anschleichen im dichten Busch auch nicht möglich ist. Obwohl der Bogen und die Pfeile wie Kinderspielzeug wirken, sind sie eine tödliche Waffe. Die Pfeile sind überraschend technisch hochwertig gefertigt. Neben einem Austarierungselement aus Harz ist die aus Giraffenknochen bestehende Spitze abziehbar. Die Spitze verbleibt im angeschossenen Tier, der Schaft fällt dann ab. Damit wird auch sichergestellt, dass möglichst viel Gift in die Blutbahn gelangt. Als eines der vegetarischen Hauptnahrungsmittel hat er dann eine dickere Wurzel, die einer Süßkartoffel ähnelt, mit dem Stock ausgegraben, mit einem trockenem Zweig geschält und geschnitten und uns probieren lassen. Die Wurzel ist wässrig und leicht bitter, sie wird roh verzehrt. Die Menschen sind nicht sehr groß und schlank. Offensichtlich werden die Kinder aber wie bei uns auch immer grösser. Das Alter des alten Jägers ist ihm nicht bekannt, er wusste nur, dass er in der Regenzeit geboren worden war. Da er Pockenimpfungsnarben hatte, konnten wir zurückrechnen, dass er wohl zwischen 60 und 65 Jahre alt ist. Er konnte sich erinnern, dass er zum Zeitpunkt der Impfung gerade so alt war, dass er jagen durfte, also etwa um die 18. Bei den einzelnen kleinen Gruppen der San, die eigentlich Normaden sind, wird Inzucht vermieden, indem die Frau nach der Hochzeit ihre Gruppe verlassen muss und zur Gruppe des Mannes geht. Früher haben die Großeltern die Ehepartner ausgesucht , heute dürfen die jungen Erwachsenen das selber tun. Zum Abendessen gab es dann Kudu-Goulasch, was sehr lecker war. Unsere Position heute: -19.404119,18.691328


 
 
 

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