Am Donnerstag Nachmittag waren wir noch einmal in Windhoek, um möglichst viele von den dringend benötigten Dingen zu besorgen, die uns Moreen auf ihre Wunschliste geschrieben hatte. 50 kg Waschpulver, 50 kg Reinigungsmittel, 300 Teller, 300 Tassen, Seife, Binden, Duschzeug, Deos und einiges mehr luden wir in den Bus. Für den Metro-Markt war das wohl auch ein unüblich großer Einkauf und als wir auf Nachfrage sagten, dass das alles Spenden für die Schule sein, hat sich die Metro spontan mit 500 NAD als Nachlass beteiligt, was uns sehr freute. Im Taurus, wo wir noch Chemikalien besorgten, handelte Gudrun auch 5% raus, was unserer Kasse auch gefallen hat.
Für Freitag Vormittag war die Übergabe der Sachspenden und der Baugewerke geplant. Das gesamte Team wurde wieder von dem Mädchenchor empfangen, die eine Gasse in das Büro der Schulleiterin bildeten. Dort übergaben wir dann die vor Ort gekauften Dinge sowie Kleidung und je 500 Zahnbürsten und Zahnpastatuben, die wir aus Deutschland mitgebracht hatten. Die Mädchen sangen noch zwei weitere Lieder für uns als Dank, wir hatten alle Tränen in den Augen, das war sehr schön und sehr emotional.
Die reparierten Bäder und der neu gestaltete Klassenraum der Grade 4 lösten große Begeisterung. Neben der schönen hellen gelben Farbe gibt es nun auch ein Whiteboard und zwei Pinnwände, die dem Lehrer bessere Lernmethoden ermöglichen. Alle Stühle und Tische sind repariert und erstmals seit 4 Jahren gibt es Licht im Klassenraum. Der Lehrer bedankte sich mit einem tollen Video bei dem Team, die Kinder drückten gefühlt 100x den Lichtschalter und freuten sich sichtlich über die Neuerungen.
Das ganze Team hatte in der Woche natürlich auch viele Erlebnisse mit den Kindern, die wir gar nicht alle aufschreiben können. Die Kinder sehnen sich nach Liebe und Geborgenheit, sobald sich ein Kind getraut hatte, einen von uns zu umarmen, kamen 20 andere hinzu, das wenige Personal, das im Schulbetrieb und in den Schlafräumen für die Kinder da ist, kann die Sehnsucht nach Liebe, Wärme und Zuneigung nicht stillen. Einige Kinder haben sich Teammitgliedern gegenüber geöffnet und erschreckende Geschichten von zuhause erzählt, was eigentlich kein zuhause ist. Armut, Traurigkeit, Gewalt und Perspektivlosigkeit haben viele Lebensläufe der Kleinen bisher geprägt. Die Schule gibt ihr bestes, den Kindern einen besseren Start zu ermöglichen, ist aber in allen Mitteln, finanziell und personell extrem eingeschränkt.
Das Team Baumgartsbrunn 2024 verlässt die Schule mit dem guten Gefühl , einen sinnvollen Beitrag geleistet zu haben und mit dem schlechten Gewissen, dass es noch unendlich viel zu tun gäbe. Glücklicherweise kommt in ein paar Wochen ein weiteres Team von Handwerkern aus Deutschland in die Schule und arbeitet weiter daran, dass es bessere Wohn- und Lernbedingungen für die Kinder gibt.
Wenn jemand Interesse hat, sich mit einer Spende für weitere Hilfsmaßnahmen zu beteiligen, hier noch der Link der aktuellen Aktion, organisiert von Justus Czaja:
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